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„Quo vadis Auslandszahlungsverkehr?”

Posted On 11. Dezember 2018 By Echtzeit In Articles /  
Quo vadis Auslandszahlungsverkehr? 3

„Quo vadis Auslandszahlungsverkehr?“

POSTED ON 11. December 2018 BY MICHEL HILKER

Neue Anbieter drängen in einen von Banken bisher dominierten Markt.

Bisher ging man insbesondere in den Banken davon aus, dass der Auslandszahlungsverkehr ein Monopol der Banken sei. Denn bisher war es aufwändig und kompliziert, diesen Service zu erbringen. Für den grenzüberschreitenden Geldtransfer sind Korrespondenzbanken in den verschiedenen Zielmärkten bzw. bereits schon auf dem Weg dahin erforderlich. Daneben arbeiten in den Banken eine Vielzahl an Experten für den Auslandszahlungsverkehr, um die ganze Bandbreite von verschiedenen Dienstleistungen zu erbringen. Dieses „quasi Monopol“ der Banken im Auslandszahlungsverkehr (den Bargeldtransfer von Western Union und Co. Mal ausgeschlossen) löst sich langsam auf und es etablieren sich neue Anbieter erfolgreich im Markt für den Auslandszahlungsverkehr.

Was macht die neuen Anbieter so erfolgreich?

Einige dieser Anbieter haben sich schon erfolgreich am Markt positioniert. Z.B. transferiert das im Jahr 2010 in London gegründete Unternehmen TransferWise nach eigenen Angaben monatlich Beträge im Wert von 2 Mrd. US Dollar und hat bereits 4 Mio. Kunden. Weitere Anbieter im Markt sind u.a. WorldRemit, Remitly oder Azimo.

Warum sind TransferWise und Co so erfolgreich? Die neuen Angebote sind konsequent vom Kunden her gedacht; nicht zuletzt, da sie von frustrierten Bankkunden aufgebaut wurden. TransferWise wurde gegründet, weil die Gründer als Arbeitnehmer im Ausland immer wieder hohe Gebühren für Zahlungen in die Heimat bezahlen mussten. Dabei war es das Ziel, den Geldtransfer von einem Konto auf ein anderes so einfach und günstig wie möglich zu machen. Neben einer einfach zu bedienenden App wurde dieses Ansinnen auch über ein Cash-Pooling erreicht, in dem die verschiedenen Zahlungsströme aggregiert und entsprechend verrechnet werden. Somit muss nur ein Bruchteil der ursprünglichen Summen (Spitzenausgleich) tatsächlich grenzüberschreitend transferiert werden; der Großteil der Zahlungen kann über eine nationale, und damit deutlich günstigere, Verrechnung erfolgen.

Neben den neuen Anbietern bieten aber auch die die etablierteren Marktteilnehmer wie Western Union oder MoneyGram eine Alternative für Kunden, die Geld international versenden wollen.

Das neue digitale Angebot ist eine typische disruptive Innovation

Eine normale Standard-AZV Überweisung kostet bei einer Bank ab ca. 15 Euro. Bei TransferWise starten die Gebühren bei ca. 2 Euro, bei Azimo, einem weiteren digitalen Anbieter, kostet eine Überweisung im Regelfall 2,99 Euro. Bei Western Union beginnten die Kosten für (unbare) Transaktionen bei 5,00 Euro.

Das Angebot der Banken ist in der Regel an den hohen Ansprüchen und umfangreichen Bedürfnissen großer Geschäftskunden ausgerichtet. Daneben bestehen aber auch deutlich einfachere Kundenbedürfnisse, insbesondere von Privatkunden oder kleineren Unternehmen (KMUs). Beispielhafte Auswertungen zeigen, dass insbesondere diese Kundengruppen die neuen Dienstleister nutzen. Es sind nicht nur Privatkunden, sondern insbesondere auch Geschäftskunden, die die niedrigen Gebühren, das einfache Handling und die schnelle Ausführung schätzen, obwohl der Umfang der Dienstleistungen deutlich geringer ist. Somit handelt es sich hierbei um eine potentielle disruptive Innovation.

Was können Banken tun?

In einem ersten Schritt sollten Banken analysieren, wie viele ihrer eigenen Kunden aktuell schon die neuen Anbieter nutzen. Bei einer Analyse für eine Bank durch OSTHAVEN hat sich gezeigt, dass bereits heute durch die Nutzung von TransferWise und Co. der Bank potentielle Gebühren in Höhe von ca. 250.000 Euro p.a. entgangen sein könnten. Auch wenn hier aktuell noch wenige Transaktionen im Verhältnis zum Gesamtvolumen betroffen waren, glauben wir, dass Kunden in Zukunft immer häufiger Nicht-Banken für den Geldtransfer über Ländergrenzen hinweg nutzen werden (die sich wiederum der Infrastruktur der Banken bedienen) und somit weitere Erträge der Banken erodieren.

Neben der Beobachtung der Entwicklung im Nutzungsverhalten der eigenen Kunden sollten Banken weitere Aktivitäten prüfen. Unsere (nicht vollständigen) Ideen:

  1. Soweit noch nicht geschehen, Einbindung des AZV ins Onlinebanking und in die eigenen Apps
  2. Anpassung der Gebührenmodelle, insbesondere für einfache Zahlungsangebote wie die relativ standardisierten Überweisungen z.B. nach Großbritannien oder andere europäische bzw. westliche Länder.
  3. Überlegung, ob Kooperationen mit den neuen Anbietern sinnvoll sein können, um Kunden einen günstigen und einfach zu bedienenden Auslandszahlungsverkehr anzubieten. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Banken die Entwicklung sicher nicht aufhalten können. Aber mit einem passenden Profit-Sharing Modell könnten Banken weiterhin (teilweise) an den Erträgen aus dem Geschäft partizipieren. Zudem ließen sich bei einer teilweisen Verlagerung der Standard-Dienstleistungen Einsparungen erzielen.

Erste Banken, wie N26, bieten bereits die Dienstleistungen von TransferWise auf ihrer Plattform an. Damit bieten sich diesen Banken zwei Chancen, sie bieten ihren Kunden eine moderne und zeitgemäße Dienstleistung an und müssen zweitens nicht die aufwendigen Anforderungen für den Auslandszahlungsverkehr alleine umsetzen, sondern können auf Drittdienstleister zurückgreifen.

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